Das Krokodil & der Vogel
Die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft ab 4 Jahren
Inhalt
Der kleine Vogel findet seinen grossen, grünen Freund einfach toll.
Besonders, wenn er dessen spitzen Zähne putzen darf und so zu einem ausgezeichneten Essen kommt.
Das Krokodil lässt sich gerne von seinem witzigen Putzvogel verwöhnen. Doch eines Tages ist die Menükarte im Krokodil-Restaurant einfach zu gross. Der kleine Vogel kann sich gar nicht entscheiden. Das Krokodil wird ziemlich ungeduldig. Es kommt zu einem hässlichen Streit, einer schmerzhaften Trennung und einer wundervollen Versöhnung.
Mit Liedern, werden die Situationen der zwei Hauptdarsteller unterstützt.
Idee
Die Geschichte erzählt von einer Freundschaft, wie sie jedes Kind selber schon erlebt hat oder gerade erlebt. Von aussen her betrachtet sind die beiden Freunde sehr unterschiedlich. Das grosse, grüne Krokodil ist schwerfällig, langsam und bequem. Seine Lieblinsbeschäftigung ist essen, sich sonnen und schlafen. Der kleine Vogel ist schnell, neugierig und frech. Seine Vorlieben sind singen und ausprobieren neuer Flugvariationen.Eines Tages kommt es wegen einer Kleinigkeit zu einem grossen Streit. Die Beiden trennen sich im Zorn. Zuerst geniesst es jeder alleine zu sein und endlich „seine Ruhe“ zu haben. Doch bald macht sich Langeweile und Einsamkeit breit. Die beiden Freunde vermissen sich sehr. Als sie sich wieder treffen, sind sie zu stolz sich ihre Zuneigung einzugestehen. Die Beziehung scheint beendet. Da zieht ein Gewitter auf. „Das hät dr Vogel aber gar nid gärn“ erinnert sich das Krokodil. Diese Gefährliche Situation bringt die beiden wieder zusammen und der Streit ist vergessen. Diese „einfache“ Geschichte zeigt den Kindern die Vielschichtigkeit einer Freundschaft auf. Die Kinder können mit den Figuren, die verschiedenen Stationen einer Freundschaft durchleben: Harmonie/Vertrauen, Konflikt/Trennung, Langeweile/Einsamkeit, Stolz, Überwindung und Versöhnung. Die Bühne ist mit wenigen Requisiten ausgestattet, so dass die Geschichte mit den Kindern nach gespielt werden kann. Anstatt mit Figuren können die Kinder selber in die Rollen schlüpfen und die Geschichte nochmals spielen.
Beteiligte
Regie: Katharina Kronberg
Spiel/Ausstattung: Doris Weiller
Bühne: Michel Nobile
Presse
Schier unbändige Spielfreude
Anlässlich des Tages des Figurentheaters war am Sonntagnachmittag Doris Weiller mit ihren Freunden, dem Krokodil und dem Vogel, zu Gast in der Theagovia und erfreute die Kinder.
Bürglen – Die Freundschaft zwischen dem Krokodil und dem Vogel ist sogar grösser als die Insel, auf der ein begnadeter Sänger und ein sonnenhungriger Pascha den Sonnenseiten des Lebens frönen. Das Publikum begleitete den kecken Vogel auf seinem Morgenspazierflug und verhielt sich mucksmäuschenstill, wenn das grosse Krokodil auf seinem Lieblingssonnenplatz vor sich hindöste. Hinter der Palisade, auf der mit viel Liebe zum Detail aufgestellten kleinen Bühne, raschelte und knisterte, sang und rauschte es. Doris Weiller weckte die Fantasie ihres Theaterpublikums auf einfache, aber hervorragende Weise. Mit schier unbändiger Spielfreude nahm sie die kleinen und grossen Theaterbesucher mit in ihre Welt. Für Lacher war alleweil gesorgt. Irgendwann hatte das Krokodil genug vom vielfrässigen Vogel. Nach den ersten Gemeinheiten folgte ein richtiger Streit, und zuletzt wollten sich die beiden Freunde auch gar nie mehr sehen. Und Trotzdem – beiden fehlte etwas in ihrer gewonnenen Freiheit. So kam das Gewitter gerade richtig. Als der Vogel Schutz suchte, gewährte ihm das Krokodil grosszügig ein Plätzchen in seinem grossen Maul. „Das ist doch selbstverständlich für einen Freund.“
Gabriella Haubensak
Fünfte Krokodilliga
Vorwitzig und vorlaut, mit strubbeligem rotem Haarschopf taucht der Vogel über dem Schilf auf. Klappt seinen grossen Schnabel auf, klappt ihn zu, äugt zur Insel. „Wo ist er? Nicht da! Also Suchflug, meine besondere Spezialität“, plappert er mit greller Stimme und fliegt los. Der Flug ist wirklich eine Spezialität und lässt das Publikum vor lachen die Bäuche halten. Ein riesiges Krokodil tapst um die Ecke und versucht die Insel zu erklimmen. Der weg ist rutschig, der Aufstieg misslingt. „Das wäre doch gelacht, wenn der Gewinner des vierten Rennens der fünften Krokodilliga im Sandrückwärtslauf nicht auf sein Lieblingsplätzchen hochkäme“, schimpft es mit tiefer Stimme und versucht es noch mal.
Kaum Oben, schliesst das Riesentier mit den schillernden Rückenzacken genüsslich die Augen zum Verdauungsschlaf. Im Schilf krakeelt es, Seifenbläschen steigen in die Luft, der Vogel hält Morgentoilette. „He da ist ja mein Freund“ kreischt er. „Mein bester Freund, ist er nicht schön?“ Und gefährlich sei er, macht sich der Vogel wichtig, um dann das Augenlid des Krokodils hochzuklappen und ihm ins Ohr zu brüllen: „Bist du wach?“ Und jetzt beginnt die Geschichte, die bis anhin schon mehr als köstlich war, wirklich.
Die beiden sind nämlich nicht nur beste Freunde, sondern der Vogel ist auch Putzer und Pfleger des Krokodils, das Krokodil Ernährer und Beschützer des Vogels. Aber, wie es so ist: Auch beste Freunde streiten sich, trennen sich, vermissen sich und versöhnen sich wieder.
Erste Kindertheaterliga
Mit unglaublicher Stimmenvielfalt lässt Doris Weiller zwei völlig verschiedene Wesen entstehen und macht aus einer kleiner Geschichte eine grosse. Unter Verzicht auf sämtliche andere Mittel als ihre Stimme belebt sie die Holzkiste, als wäre ein ganzes Ensemble samt Orchester auf der Bühne. Gleichsam poetisch und frech sind die Gespräche zwischen Vogel und Krokodil. „Das Krokodil und Der Vogel“, ein Stück mit Liedern, entstand unter der Regie von Katharina Kronberg, bezirzte die Kinder ebenso wie deren Begleitpersonen.
Priska Forter